Digitalisierung und Klimaschutz
Ist Green-IT möglich?
Dass Klimaschutz eins der aktuell wichtigsten und meist diskutiertesten Themen ist, dürfte klar sein. Und dass die IT-Branche natürlich einen Einfluss auf das Klima ausübt, ebenfalls. Der Digitalisierung wird oftmals ein klimaschädigendes Image zugesprochen. Dieser Ruf sollte jedoch hinterfragt werden. Denn richtig genutzt können die neuen Technologien Effizienz erhöhen und dazu beitragen, Ressourcen zu schonen. Inwiefern sich Digitalisierung und Klimaschutz vereinbaren lassen, gilt es nicht nur zu hinterfragen, sondern aktiv herauszufinden und somit das Potential einer Green-IT auszuschöpfen.
Die richtige Energiequelle für Internetnutzung
Dass die Digitalisierung und neue Technologien viel Energie verbrauchen, ist keine Frage. Erstmal lässt sich sagen, dass die Herstellung von Smartphones, eine IT-Infrastruktur sowie die generelle Nutzung des Internets mit einer Menge genutzter Energie einhergeht. In Deutschland fallen etwa 10% des gesamten Energiebedarfs auf die IT und Kommunikation. Das ist dann problematisch, wenn diese Energie nicht aus regenerierbaren Quellen kommt. Viele große Unternehmen setzen bereits auf Rechenzentren mit regenerierbaren Energien. So etwa Apple, Google oder Facebook.
So lassen sich Digitalisierung und Klimaschutz unter einen Hut kriegen
Grundsätzlich steckt in der Digitalisierung eigentlich ein großes Potential für klimaschützende Maßnahmen. Anders als ihr Ruf, das Klima maßgeblich zu schädigen, können digitale Technologien Effizienz erhöhen, Ressourcen schonen und somit die globale CO2 Emission senken. Denn durch die Digitalisierung verändert sich unsere Lebensweise grundlegend. Die Art wie wir kommunizieren, Auto fahren, produzieren und wirtschaftlich agieren, wird durch die Digitalisierung revolutioniert. Dazu zählen Geschäftsprozesse, die online ablaufen und Papier oder auch Reisen einsparen. Die Produktion in der Industrie 4.0 verläuft ressourcenschonend, smarte Technologien können im Energiebereich eine Energiewende voranbringen.
Für die IT-Branche gilt es, dass eine effiziente Planung von Servern und Hardware zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Die Geräte sollten so langlebig wie möglich und unter geringem Rohstoffverbrauch hergestellt werden.
Das können Sie für eine grüne Nutzung tun
Natürlich kommt es am Ende auch auf die Verbraucher an. Denn die tatsächliche Nutzung bestimmt, inwiefern Digitalisierung und Klimaschutz sich letztendlich vereinbaren lassen. Zunächst sollte dabei auf eine lange Nutzungsdauer des Geräts geachtet werden: je länger man sein Gerät nutzen kann, desto besser ist es für die Umwelt. Ein kaputtes Gerät kann auf dem Wertstoffhof entsorgt werden. Auf keinen Fall gehört Elektronik in den Hausmüll. In vielen Fällen ist auch eine Reparatur möglich – das spart Kosten und Ressourcen! Vor einer Neuanschaffung sollte man sich gut überlegen, inwiefern diese nötig ist. Die Produktion neuer Geräte kostet an meisten Energie, deswegen ist eine lange Nutzung grundsätzlich das Beste für die Ökobilanz – selbst wenn das neue Gerät weniger Strom verbrauchen würde. Bei der konkreten Nutzung gilt:
Stand-by-Modus vermeiden, grüne E-Mailadressen und Suchmaschinen nutzen und somit einen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten, um Digitalisierung und Klimaschutz miteinander zu vereinbaren!
Es wird deutlich, dass eine Green-IT grundsätzlich möglich, nötig und umsetzbar ist. Durch die Politik müssen hierfür noch die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit den Unternehmen sowie Privatpersonen der richtige Umgang mit neuen Technologien erleichtert wird. Auch eine sorgfältige Aufklärung über nachhaltige Umgangsweisen mit digitalen Technologien ist wichtig, um das Nutzungsverhalten dementsprechend anzupassen.
So können Digitalisierung und Klimaschutz letztendlich Hand in Hand gehen, wodurch nicht nur die Umwelt maßgeblich profitiert, sondern sich auch Vorteile für Unternehmen und Verbraucher ergeben.