Corona-App
digitale Chancen in der Krise
In Zeiten der Corona-Krise sind wir auf die Digitalisierung angewiesen wie noch nie zuvor. Das zeigt sich nicht nur darin, dass flexible Homeoffice Lösungen an Bedeutung gewinnen, sondern wird jetzt besonders klar, wenn es um die neue Idee zur Bekämpfung des Virus geht: eine Corona-App. Dabei sollen Daten gezielt genutzt werden, um die Ausbreitung einzudämmen. Wie genau das funktionieren soll, wie sicher die App in Hinblick auf Privatsphäre und Datenschutz ist und welche Chancen sie tatsächlich birgt – das haben wir für Sie zusammengefasst.
Der Gedanke hinter der Corona-App
Die Idee hinter der App ist einleuchtend: sie soll durch Erfassung von Daten die regionale Ausbreitung eindämmen, indem Infektionsketten durchbrochen werden. Dies soll funktionieren, indem herausgefunden werden kann, wer mit einer infizierten Person in Kontakt stand. Diese Kontaktpersonen könnten informiert und somit anschließend getestet werden – es würde die Rückverfolgung erheblich erleichtern und beschleunigen. Dadurch könnte eventuell der Alltag schneller wieder normalisiert werden. Klingt erstmal gut, aber natürlich hat das Ganze auch eine Kehrseite. Denn selbstverständlich löst eine solche App Diskussionen aus. Es geht um ein sensibles Thema: Datenschutz und Privatsphäre. Daher sollte das Ziel sein, eine App zu schaffen, die personenbezogene Daten schützt und dennoch unmittelbar zur Bekämpfung der Ausbreitung beiträgt.
Eine sichere Lösung: Schutz Ihrer Daten durch PEPP-PT
An genau dieser sicheren Lösung arbeiten aktuell 130 europäische Organisationen und Unternehmen innerhalb des „Pan European Privacy Protecting Proximity Tracking Projekt“. Die geplante App soll über ein P2P-Netzwerk funktionieren und Daten mittels Bluetooth Low Energy (BLE) erfassen. Dazu würden Daten von Personen, die die App installiert und Bluetooth eingeschaltet haben und die sich für mindestens 15 Minuten in weniger als zwei Metern Abstand aufgehalten haben, sicher verschlüsselt gespeichert werden. Durch BLE bliebe der Umkreis wirklich klein, Experten zufolge könnten Wände jedoch erkannt und ausgeschlossen werden. Dabei würde keine personenbezogene Rückverfolgung der Daten möglich sein, die App speichere weder Standort- noch Kontaktdaten, sondern lediglich temporäre IDs. Diese dienen dazu, die NutzerInnen zu benachrichtigen, sollten sie in Kontakt mit einer infizierten Person gestanden haben. Dazu würde Push Nachrichten genutzt, für die keine Rufnummer nötig sei. Zudem sei die App komplett Open Source. Dieser offene Code ließe zu, dass verschiedene Programmierer an Apps arbeiten könnten, woraus wohlmöglich mehrere Apps entstünden, die aber letztendlich die anonymisierten Daten an einen europäischen Zentralserver leiten würden. Das würde das Entstehen geeigneter Anwendungen beschleunigen, dabei sicher halten und am Ende lokalisieren.
RKI erfasst bereits Daten
Die Zeit rennt und erste Apps sind in Arbeit und auch schon auf dem Markt. So hat das Robert-Koch-Institut bereits letzte Woche eine erste „Corona-Datenspende-App“ zur Verfügung gestellt. Diese erfasst von Nutzern freiwillig zur Verfügung gestellte Fitnessdaten wie Ruhepuls, Aktivität, Schlaf und ähnliches, um Infektionsschwerpunkte zu erkennen. Dabei handelt es sich aber nicht um die „optimale“ und endgültige Lösung. Diese ist zum einen nicht Open Source und basiert auch nicht auf dem geplanten PEPP-PT. Daten sind pseudonymisiert, nicht jedoch anonymisiert. Dennoch ein erster Schritt mit bereits 300.000 Downloads.
Ziel sollte jedoch eine einheitliche, sichere Lösung sein und die geplante PEPP-PT Methode scheint dieser nahe zu kommen. Eine gute App birgt die Chance, den Alltag zu normalisieren, ohne personenbezogene Daten zu missbrauchen. Die Nutzung würde auf freiwilliger Ebene bleiben, dennoch wäre es wichtig, dass etwa 70 Prozent der Bevölkerung mitmachen, damit die App Wirkung entfalten kann.
Die Möglichkeiten der Technik sind in Zeiten von Corona so bedeutend wie nie zuvor. Es heißt nun, weniger Angst vor der Digitalisierung zu haben, und diese hingegen als Chance aufzufassen. Das gilt nicht nur in Bezug auf die neue Corona-App, sondern auch für Einzelpersonen und Unternehmer. Firmen und Privatpersonen können die Krise als letzten Ansporn sehen, nun auch auf den Zug der Digitalisierung aufzuspringen und Unternehmens- oder auch eigene Arbeitsprozesse endlich flexibler, digitaler und somit am Puls der Zeit zu gestalten. Wenn Sie sich ausführlicher informieren möchten, stehen wir Ihnen bei HeiProTec gerne unterstützend zur Seite und begleiten Sie auf dem Weg der Digitalisierung.